Karl Reinecke-Altenau
Karl Reinecke-Altenau
Lehrer, Maler, Zeichner, Graphiker, Schriftsteller
Karl Reinecke wurde am 6. Dezember 1885 in Altenau geboren. Er besuchte die Altenauer Schule, später das Lehrerseminar in Alfeld, studierte in München, Dresden und Berlin. 1906 bis 1908 unterrichtete er an der Bürgermädchenschule in Clausthal, ging dann aber in den Höheren Schuldienst nach Hannover.
Ab 1918 war er freischaffender Künstler und Schriftsteller. 1924 gab er sein Buch "Harzheimat" heraus. Reich illustriert, schilderte er wie kein anderer es besser tun könnte, wie schön der Harz wirklich ist und wie tief seine Seele in den Bergen und Wäldern wurzelt, eben alles, was den Begriff "Harzheimat" beinhaltet. Sein schriftstellerisch bedeutsamstes Werk, den Roman "Die Reiche Barbara", gab er im Dezember 1937 heraus. Am 23. Mai 1933 gründete er in Altenau den Oberharzer Heimatbund.
Karl Reinecke starb allzu früh am 30. März 1943 an einem Nierenversagen in Bad Nauheim. Sein Grab ist auf dem Friedhof an der Rose in Altenau. Die nahen Berge und Wälder singen Karl Reinecke für alle Zeiten das ewige Lied von Heimatliebe und -treue.
Entnommen aus einer Veröffentlichung, die 1985 - anläßlich des 100. Geburtstages von Karl Reinecke - herausgegeben wurde.
Die Heimatstube zeigt einen breiten Querschnitt der Werke Karl Reineckes: Von großformatigen Ölgemälden, über Holzschnitte und Skizzen bis hin zu Texten und Gedichten aus seiner Feder. Eine kleine Auswahl zeigen wir auch hier.
Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann besuchen Sie uns in der Heimatstube Altenau-Schulenberg.
Reinecke-Altenau: "Berggeselle Behm"
Berggeselle Behm
Ein Roman aus der Zeit
um den Dreißigjährigen Krieg
um den Dreißigjährigen Krieg
Anfang des 17. Jahrhunderts kommt der Bergbau im Oberharz fast vollständig zum Erliegen. Zudem bringt eine massive Geldentwertung wirtschaftliche Not. Viele der arbeitslosen Bergleute verlassen ihre Heimat und suchen in der Fremde ihr Glück. So auch Berggeselle Behm. Schließlich läßt er sich für das Heer Herzog Christians anmustern und zieht hoch zu Roß in die Schlacht. Immer wieder schweifen Behms Gedanken zurück in die Heimat, zum Rosenhöfer Schacht, zum Vogelherd im Münnichstal. Oft plagt ihn das Heimweh: Drhämm is drhämm! Am eigenen Leibe erfährt Behm die Schrecken des Krieges, muß zusehen, wie seine Freunde im Felde bleiben und ist machtlos, als Maria-Susanne, seine Frau, der Pest zum Opfer fällt. Schwer verletzt und an Krücken gehend kehrt er nach einigen turbulenten Jahren in den Oberharz zurück.
Für viele Jahrzehnte galt er als verschollen: Karl Reineckes letzter Roman "Berggeselle Behm". Das Manuskript hat eine wahre deutsch-deutsche Odyssee hinter sich:
Im Jahre 1942 bringt Karl Reinecke das fertige Manuskript mit rd. 30 Federzeichnungen zu seinem Verlag ("Der Harz") nach Magdeburg.
Die NS-Reichsschrifttumskammer verbietet 1943 die Veröffentlichung des Buches, Manuskript und Illustrationen werden im Keller des Verlages deponiert und überstehen dort den Krieg,
Zu frühen DDR-Zeiten wird der Verlag "Der Harz" aufgelöst, eine Mitarbeiterin verwahrt die Reinecke-Unterlagen in ihrer Privatwohnung, um sie den Erben des Urhebers in der Bundesrepublik zu übergeben.
In den 1970er Jahren gelangen Manuskript und Zeichnungen nach Braunschweig und 1986 in die Hand von Reineckes Tochter in München.
Über eine weitere Zwischenstation in Hildesheim kommt die Heimatstube Altenau-Schulenberg 2006 in den Besitz des Schriftsatzes.
Im Frühjahr 2017 beschließt der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde, das unveröffentlichte Manuskript zu Ehren Karl Reineckes an seinem 75. Todestag 2018 als gedrucktes Buch herauszugeben.
Im Anhang schreibt Dr. phil. Kai Gurski ausführlich zum Thema: „Der Roman 'Berggeselle Behm' im zeithistorischen Kontext seiner Entstehung“.
Das Buch kann im örtlichen Buchhandel, in der Heimatstube Altenau-Schulenberg und bei der Tourist-Information Altenau erworben werden. Auch der Postversand nach Hause ist möglich.
Reinecke-Altenau: Berggeselle Behm, Roman
500 Seiten, DIN A5, Preis: 18,00 Euro
ISBN 978-3-00-058913-3
